Selbstklebestreifen sind absolut ungeeignet und haben auf Papier oder am Einband nichts zu suchen, auch wenn sie als Reparaturband verkauft werden:
So schnell das Aufbringen sein mag, desto größer ist der Aufwand in der Papierrestaurierung, die Klebestreifen wieder zu entfernen. Doch die mühevolle Entfernung der Klebestreifen ist nur die eine Sache. Die andere Sache ist die, dass der Klebstoff in das Papier wandert. Der Klebstoff altert und verbräunt stark, das Trägermaterial fällt ab und das Papier wird in diesem Bereich brüchig. Das beschriebene Schadensbild tritt meist bei den frühen Selbstklebestreifen (1960-1970) auf. Dennoch konnte bis heute keine wirkliche Alternative, die den Anforderungen in der Buchrestaurierung entsprechen, gefunden werden.
Klebevorgang: ein Klebstoff ist ein nicht-metallischer Werkstoff, der Körper durch Flächenhaftung (Adhäsion) und innere Festigkeit (Kohäsion) miteinander verbindet.
Kohäsion: Zusammenhalt der Stoffe, der surch echte chemische Bindung und/oder zwischenmolekulare Kräfte verursacht wird. Sie bewirkt die innere Festigkeit der Klebstoffe. Stoff- und temperaturabhängige Eigenschaft.
Adhäsion: Haftfläche an der Grenzfläche zwischen Feststoff und Flüssigkeit oder zweier Feststoffe
Ein Japanpapier (8,5 g/m²) mit Acrylat beschichtet, welches durch Hitze aktiviert wird (aufgebügelt). Es kann in Ethanol gelöst werden.
Auch die als "archivtauglich" verkauften Selbstklebstreifen beschädigen das Papier oder Einbandmaterial und können nicht mehr rückstandslos entfernt werden und werden bei einer fachgerechten Buchestaurierung und Papierrestaurierung nicht verwendet.